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Aisha Pervez

Pakistan > Bozen

Interkulturelle Vermittlerin

Komplettes interview

Mein Name ist Aisha und ich lebe seit 2005 in Italien. Ich habe drei Kinder, die älteste ist 13 Jahre alt und besucht die Mittelschule, die zweite ist im vierten Jahr der Grundschule und der jüngste ist in der zweiten Klasse. Ich bin mit 22 Jahren nach Italien gekommen, nachdem ich an einem College in Pakistan studiert hatte.
Meine größte Leidenschaft ist das Lesen, ich lese wirklich gerne und tue es immer, wenn ich die Zeit dazu habe. Ich mag Romane und auch Bücher, die sich mit sozialen Themen befassen. Ich lerne viel durch Bücher, auch durch Romane. Ich lese Frauengeschichten oder auch Bücher mit einem sozialen Thema oder über eheliche Schwierigkeiten. Geschichten, in denen es um Machtspiele und Gewalt geht, die aber die Komplexität der Welt wiedergeben.
Seit 2008 bin ich als Mediatorin tätig. Das ist der perfekte Job für mich, denn ich bewege mich zwischen zwei Kulturen, zwei Traditionen, zwei verschiedenen Welten. Meine Aufgabe ist es, Brücken zu bauen. Im Moment bin ich auch im sozialen Bereich tätig und arbeite mit dem Verband "Caritas" zusammen.
Ich koche nicht besonders gern, aber ich reise gern, und ich versuche, das zu tun, wann immer es möglich ist. Ich kehre etwa alle zwei Jahre nach Pakistan zurück, ich vermisse meine Heimat, die Traditionen, die Menschen. Jedes Mal stelle ich fest, dass sich etwas verändert hat, aber es ist immer wieder schön und erfüllt mein Herz, Menschen wieder zu treffen, denen ich nahe stand.
Ich mag Italien, da man hier frei und unabhängig sein kann. Um ein Beispiel zu nennen: In Pakistan konnte ich mich nicht frei äußern, hier schon. Für alles, was man in Pakistan tun will, muss man erst eine Erlaubnis einholen. Besonders schwierig ist die Situation für Frauen, die keine Entscheidungsbefugnis haben, nicht einmal innerhalb der eigenen vier Wände, sie können nicht entscheiden, welche Schule sie besuchen. Mir gefällt auch das italienische Konzept des Respekts, das sich in der Achtung der Privatsphäre, des persönlichen Raums, aber auch der anderen Menschen äußert. Ich war erstaunt, als ich merkte, dass die Leute mir geduldig zuhörten, das war mir in Pakistan nicht so oft passiert.
Wie ich schon gesagt habe, ist Lesen meine Lieblingsbeschäftigung. Meistens lese ich auf meinem Handy, weil es schwierig ist, Bücher auf Papier in meiner Muttersprache Urdu zu finden. Ich kann nicht genug vom Lesen bekommen, es ist eine tiefgreifende Erfahrung. Ich habe zufällig einen Roman über eine Liebesgeschichte zwischen einem muslimischen Jungen und einem christlichen Mädchen gelesen. Im Laufe der Geschichte konvertiert sie zum Islam, aber es mangelt nicht an Schwierigkeiten und das Paar trennt sich leider. Seite für Seite entdecken die Protagonisten Persönlichkeitsmerkmale, die ihnen vorher unbekannt waren.

Lisbeth Mosquera

Kolumbien > Bozen

Schneiderin

Komplettes interview

Mein Name ist Lisbeth, ich bin in Kolumbien geboren und es gibt zwei Dinge, die ich im Leben wirklich mag: Musik und Nähen. Wenn ich traurig bin, singe ich, wenn ich glücklich bin, singe ich, für mich sind Singen und Nähen therapeutisch. Das Talent für Musik liegt in der Familie. Ich spiele Gitarre, ich bin nicht auf eine Musikschule gegangen, aber ich habe es teilweise von meiner Mutter und teilweise auf Youtube gelernt. Als ich vierzehn war, habe ich angefangen zu arbeiten. Ich begann, meiner Mutter beim Nähen zu helfen, sie nähte zu Hause mit einer Technik, die wir "industriell" nennen. Ich habe angefangen, neben meiner Mutter zu sitzen und ihr bei der Arbeit zuzusehen. Es war sehr schön, ihr zuzusehen, und dann habe ich angefangen zu fragen, wie das Hemd gemacht wurde, wie sie den Kragen gemacht hat. Ich fing an, Stoffe zuzuschneiden und meine ersten Kleidungsstücke zu nähen, und langsam lernte ich dazu. Ich habe eine sehr enge Bindung zu meiner Mutter, und ich glaube, das liegt auch daran, dass sie mich bei allem, was sie tat, immer in ihrer Nähe hatte. Das war sowohl bei der Musik als auch beim Nähen so, sie war immer diejenige, die mich gelehrt hat. In unserem Haus hatten wir Maschinen, um das Nähen zu lehren, es haben nicht nur ich und meine Mutter genäht. Wir hatten Lernende, aber wir boten einen kostenlosen Kurs an, wir bezahlten sogar Leute, vielleicht nicht viel, aber wir bezahlten sie, damit sie die Transportkosten decken konnten. Wir haben über dreihundert Menschen das Nähen beigebracht. Dann kam eine schwierige Zeit in Kolumbien, der Textil- und Fertigungssektor geriet in eine Krise und viele Produkte wurden aus China und anderen Ländern importiert. Da beschloss ich, nach Italien zu kommen. Meine Nähkenntnisse haben mir sehr geholfen, als ich in Italien ankam, denn in den ersten sechs Monaten hatte ich nicht die nötigen Dokumente und konnte nicht arbeiten, ich hatte nicht einmal Geld. Ich kaufte einige Stoffe und nähte daraus Kleidung. Als meine Freunde meine Kleidung sahen, gefiel sie ihnen, also bot ich an, sie zu verkaufen. Auf diese Weise konnte ich etwas Geld verdienen und in diesen Monaten über die Runden kommen. Als ich meine Aufenthaltsgenehmigung erhielt, bekam ich sofort einen Job im Krankenhaus. Die Arbeit im Krankenhaus mit Markas hat mir sehr gut gefallen, denn sie bot mir eine Chance: In Italien eine Arbeit zu haben, bedeutet, Rechte zu haben, sie verdient zu haben. Man zahlt Steuern, man wird nicht mehr vom Staat unterhalten, sondern man leistet einen Beitrag zur Gesellschaft, und das ist meiner Meinung nach der wichtigste Aspekt der Arbeit.

Nawar Hamed

Syrien > Bozen

Konditorin

Komplettes interview

Mein Name ist Nawar und ich wurde in einer kleinen Stadt in Syrien geboren. Ich bin seit 2006 in Italien, also schon vor dem Ausbruch des Krieges. Ich bin Mutter von zwei Kindern, eines 15 und das andere 11 Jahre alt. Ich begann mich für die Konditorei zu interessieren, als ich noch in Syrien lebte. Mein Vater war Zahnarzt und wollte, dass wir Kinder die Universität besuchen, also studierte ich Soziologie. Ich hörte im vierten Jahr auf zu studieren, dann brach der Krieg aus und es wurde schwierig, nach Syrien zurückzukehren, früher kehrte ich drei oder vier Mal im Jahr zurück. Ich hatte einen Traum, ich mochte das Konditorenhandwerk. Ich werde nie vergessen, wie ich meinen ersten Kuchen gebacken habe, und seitdem habe ich mich in diesen Beruf verliebt. Als ich in Italien ankam, hatte ich immer noch diesen Traum. Nach der Geburt meiner Kinder wollte ich arbeiten und etwas tun, das mir auf beruflicher Ebene ein Erfolgserlebnis verschaffen würde. Aber alle verlangten von mir ein Diplom als Konditorin, aber ich hatte es nicht. Eine Freundin bot mir an, mich mit der Direktorin der Konditorenfachschule in Brixen in Verbindung zu setzen, aber diese Schule ist deutschsprachig und ich konnte es damals noch nicht beherrschen. Ich habe Deutsch gelernt, um diese Schule besuchen zu können, und es ist mir gelungen, mich einzuschreiben. Ich war 28 Jahre alt und hatte zwei kleine Kinder, außerdem war ich 10 Jahre älter als die anderen Schüler. Das Lernen war sehr schwierig, aber schließlich habe ich es geschafft, nach 3 Jahren, im Jahr 2018 wurde ich Konditorin, mit sehr guten Noten, meine Lehrer waren stolz auf mich und ich war es auch. Ich halte mich an europäische Kuchenrezepte, aber auch an Rezepte aus meinem Land. Bei der Arbeit mache ich Kuchen nach klassischem, italienischem und deutschem Gebäck, aber ich bringe auch meine eigenen Spezialitäten ein, wie zum Beispiel ein selbst entwickeltes Rezept mit Himbeeren und Mango. Für mich ist die Konditorei eine Kunst. Ich lege großen Wert auf die Verpackung und die Präsentation des Kuchens, das ist ein Merkmal meiner Arbeitsweise, das eng mit meiner Heimatkultur verbunden ist. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich erreicht habe, und dass ich trotz aller Schwierigkeiten meinen Traum verfolgen konnte. Die Lage in Syrien hatte sich in jenen Jahren sehr verschlechtert, meine Familie musste vor dem Krieg fliehen und fand Zuflucht in Schweden. Ich bin glücklich, dass ich gleichzeitig Mutter und Konditorin bin. Ich bin glücklich, dass ich meinen Job habe, ich bin glücklich mit dem, was ich bin, und dass ich meinen Traum verwirklicht habe.

Cecilia Bautista

Mexiko-Stadt > Bozen

Studentin, Künstlerin, Designer

Komplettes interview

Mein Name ist Anna Cecilia, ich komme aus Mexiko-Stadt und studiere im dritten Jahr an der Fakultät für Design. Ich habe mich für diese Universität entschieden, weil sie dreisprachig ist. Am Anfang war es eine Erleichterung, dass hier alle Deutsch sprechen, weil ich kein Italienisch konnte und in Deutsch sehr gut war. Das Zeichnen und vor allem Comics sind eine meiner Leidenschaften. Ich habe mit dem Zeichnen angefangen, als ich klein war, wir haben viel Zeit mit meinen Großeltern verbracht und viel gezeichnet, damals gab es noch keine Handys. In der Schule habe ich gemerkt, dass ich gut bin, weil meine Mitschüler meine Arbeiten gelobt haben. Ich mag Illustrationen und Animationen, ich ziehe Grafikdesign dem Produktdesign vor. Ich beschloss, Design zu studieren, um zu lernen, wie man mit verschiedenen Programmen und Techniken am Computer umgeht, etwas, von dem ich nicht sicher war, dass ich es an einer Kunstuniversität lernen würde. Ich weiß nicht, woher meine Leidenschaft kommt. Mein Vater hat eine Leidenschaft für Musik, obwohl er nicht in diesem Bereich arbeitet, und meine Mutter mag Kunst. Ich glaube, sie haben mir als Kind viele Anregungen gegeben, indem sie mich in Museen mitnahmen und mich an die Literatur heranführten. Wenn ich mir einen Traum erfüllen könnte, würde ich gerne ein Musical machen, wie "Les Miserables", das wäre wunderbar. Das würde ich gerne tun, auch wenn ich mich für ein anderes Studienfach entschieden habe. Ich würde auch gerne literarische Übersetzungen machen, ich liebe Sprachen. Was ich am meisten an meinem Land vermisse, sind die Menschen, meine Großeltern, meine Eltern, mein Hund, ich vermisse alles. An Bozen gefällt mir, dass es hier so viel Grün gibt, alles ist ganz in der Nähe: Parks, Berge, Seen... alles ist ganz nah, in meinem Land muss man stundenlang fahren, um aus der Stadt herauszukommen und Berge zu finden.

Piera Valentina di Maio

Venezuela > Bozen

Vermittlerin, Handwerkerin

Komplettes interview

Ich heiße Piera und komme aus Venezuela. Ich bin jetzt seit vier Jahren in Italien. In Venezuela habe ich die Universität besucht, und zwar die ersten zwei Jahre eines dreijährigen technischen Studiums in Werbung und Marketing. Die politische Lage war schwierig, und das Leben in Venezuela war sehr kompliziert geworden. Ich beschloss, hierher zu kommen, weil meine Familie italienische Wurzeln hat, meine Vorfahren stammen aus Marina di Camerota in der Nähe von Salerno. Zuerst bin ich nur mit meiner Tochter und meinem Partner hierher gezogen, dann kam meine Mutter dazu. Ich habe mich schon immer gerne der Kunst gewidmet, aber diese Mandalas und Kästchen mache ich erst seit kurzer Zeit. Zuerst war es ein Weg, um mich zu entspannen, aber dann begann ich zu schätzen, was ich schuf und wie ich mich dabei fühlte. Es gibt mir ein gutes Gefühl und hilft mir, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Ich habe mit meiner Tante angefangen, sie hat etwas anderes gemacht, während ich angefangen habe, auf einen Karton zu zeichnen. Ich habe auch ein Werk zum Thema "Die dunkle Seite des Mondes" von Pink Floyd angefertigt, ich habe ein wunderschönes Mandala gemacht, das ich verschenkt habe, und langsam wurde diese Leidenschaft geboren, die ich jetzt kultivieren möchte. Meine Familie, nicht nur meine Tante, hatte schon immer eine Leidenschaft für die Kunst. Meine Mutter, zwei meiner Tanten und meine Großmutter, alle vier haben ein großes Talent für Kunst. Als ich in Italien ankam, war ich verloren, ich musste mich sowohl persönlich als auch beruflich neu erfinden, und in diesem Prozess hat mich meine Leidenschaft unterstützt und hilft mir auch heute noch. Diese Erfahrung hat mir Auftrieb gegeben und mich dazu gebracht, Teile von mir selbst kennenzulernen, die ich vielleicht schon immer hatte, aber auch immer versteckt hielt. In der Zukunft möchte ich mich persönlich weiterentwickeln, denn auch ich bin ein Mensch und wir Menschen wollen vieles. Im Moment ist meine Priorität mein Wohlbefinden und mein Selbstwertgefühl, ein Ziel, das ich langsam erreichen werde. Zu diesem Prozess gehört auch, dass ich einer Tätigkeit nachgehen kann, die es mir ermöglicht, mein Wesen zum Ausdruck zu bringen. Ich möchte, dass mein Ziel ein nützliches Modell ist, ein Impuls, eine Quelle der Inspiration für andere. Man kann auf viele Arten etwas Schönes schaffen, man muss nicht unbedingt ein Gemälde schaffen. Man kann mit verschiedenen Arten von Oberflächen arbeiten, ein paar Objekte schaffen oder handwerkliche Projekte durchführen. Ich kann noch nicht wissen, ob diese Leidenschaft in Zukunft zu einem ausreichend einträglichen Beruf werden kann. Im Moment würde ich diese kreative Tätigkeit gerne mit einer anderen Arbeit kombinieren, um mir Zeit für mich selbst zu nehmen, in der ich mich wohlfühle.

Zineb Rigui

Marokko > Bozen

Beraterin, Vermittlerin

Komplettes interview

Mein Name ist Zineb, ich wurde in Casablanca, Marokko, geboren und kam im Jahr 2000 nach Italien. Zuerst lebte ich in der Nähe von Sassuolo, in der Emilia Romagna, ich war zehn Jahre alt. Ich lebte in einem kleinen Bergdorf in den Apenninen. Ich war sehr beeindruckt von der Verschlossenheit der Menschen, die dort lebten: Sie waren es nicht gewohnt, Nicht-EU-Bürger zu sehen. Es war nicht leicht für mich, mich einzufügen, aber ich besuchte zur Zeit die Schule, was den Prozess etwas vereinfachte. Ich kannte die italienische Sprache und Kultur noch nicht, und das Dorf war klein und sehr traditionsverbunden. Als Kind war ich nicht in der Lage, diese Gesellschaft, die so sehr an ihre Traditionen gebunden war, vollständig zu verstehen, aber mit der Zeit gelang es mir, mich zu integrieren, und ich fühlte mich wohl. Ich koche gerne, sowohl italienische als auch traditionelle marokkanische Gerichte, ich erkenne mich in dieser Dualität sehr wieder, das ist mein Talent. Besonders gerne koche ich das typische marokkanische Gericht: Couscous. Traditionell wird Couscous mit Rind- oder Lammfleisch oder Huhn serviert. Ich koche auch gerne italienische Gerichte, am liebsten Lasagne. Was ich an Marokko am meisten vermisse, sind die Traditionen, die religiösen Feste, die Art zu feiern und die Atmosphäre während der Feste. In Marokko wird mit mehr Herzblut gefeiert, es ist ein kollektives Ritual, und als Gläubige vermisse ich das. Natürlich feiere ich hier in Italien mit meiner Familie oder meinen Nachbarn, aber es fehlt die gemeinsame Dimension des Festes, der Rahmen und die Atmosphäre, die in Marokko so typisch sind. Ich wünsche mir, dass meine persönliche Erfahrung denjenigen helfen kann, die sich noch in Schwierigkeiten befinden und sich nicht integrieren können. Ich versuche, an meinem Arbeitsplatz zu tun, was ich kann. Leider sind nicht alle auf dem neuesten Stand, und ich fühle mich oft immer noch verurteilt, wenn ich den Schleier trage. Der Gesichtsschleier ist Teil meiner Tradition, für mich bedeutet er weder Unterwerfung noch Dummheit, sondern eine Entscheidung. Viele Menschen in Italien geben dem Schleier immer noch diese Konnotation. Aber ich trage ihn, weil ich eine Muslima bin und das Tragen des Schleiers mich als solche ausweist. Was ich an Italien mag, ist, dass es Italien ist. Ich fühle mich hier wohl, und ich betrachte es als mein Land. Hier bin ich aufgewachsen, und ich würde hier nie weggehen. Ich bin 2009 nach Bozen gekommen, habe eine Familie gegründet und ein Leben aufgebaut: Ich bin verheiratet und Mutter von vier Kindern.

Akif Kishiyev

Azerbaigian > Brenner

Uhrmacher

Video-Transkription

Ich bin Akif, ich bin 46 Jahre alt und komme aus Aserbaidschan. Geboren und aufgewachsen bin ich in Sumgayit, einer Stadt mit 700.000 Einwohnern am Kaspischen Meer.

Ebenfalls am Meer, am Schwarzen Meer, habe ich in der Marine der Sowjetunion gedient. Damals war die UdSSR noch geeint, deshalb habe ich in der Schule Russisch gelernt, aber meine Muttersprache ist Aserbaidschanisch. Während des Militärs habe ich Elektrotechnik studiert, so habe ich angefangen, mit meinen Händen zu arbeiten. Als ich 20 war, kehrte ich nach Sumgayit zurück und machte eine Lehre als Friseurin. Aber das ständige Stehen wurde mir zuviel, also wollte ich einen Job, bei dem man sitzt.

Mein Zwillingsbruder hatte ein paar Jahre zuvor als Uhrmacher angefangen, also dachte ich, das ist der richtige Job für mich, ein Job, bei dem man die ganze Zeit sitzt. Ich habe in einem kleinen Laden angefangen, in dem ich Uhren und Feuerzeuge reparierte. Ich kann sagen, dass ich mir mit viel Geduld alles selbst beigebracht habe. Ohne Geduld kann man kein Uhrmacher sein. Es gibt noch zwei andere Dinge, die wichtig sind, um diesen Job 20 Jahre lang zu machen, wie ich es getan habe: Präzision und Liebe. Wenn eine der drei Faktoren fehlt, kann man kein guter Uhrmacher sein.

Neben den notwendigen Eigenschaften sind auch die Werkzeuge wichtig; wenn ich drei auswählen müsste, würde ich sagen: die Monokellinse, die Pinzette und den Schraubenzieher.

Wie ich schon sagte, war ich 20 Jahre lang Uhrmacher. Vor 7 Jahren bin ich nach Deutschland gezogen. Von Deutschland aus bin ich dann vor eineinhalb Jahren nach Italien gekommen, nach Bozen. Jetzt lebe ich mit meinen zwei Kindern und meiner Frau am Brenner.

Neben Aserbaidschanisch und Russisch spreche ich Türkisch, Deutsch, ein wenig Farsi und ich lerne Italienisch.

Seit ich hier bin, habe ich einen Kurs als Gärtner und zuletzt einen als Kulturmediator gemacht, aber ich würde gerne weiterhin Uhrmacher sein, also suche ich ein Geschäft, in dem ich arbeiten kann, oder eines, das ich mieten kann. In meiner Freizeit bin ich hobbymäßig als Schauspieler am Teatro Cristallo tätig, in einem Projekt von Nicola Benussi. Ich war schon Schauspieler in Deutschland, wo ich immer die italienischen Rollen gespielt habe: den alten Römer, den italienischen Politiker, den italienischen Mafioso, den katholischen Priester.

In Aserbaidschan gilt Italien als mythisches Land und ich bin wirklich gerne hier. Auch rein äußerlich sind sich die beiden Völker ähnlich, vielleicht habe ich deshalb in Deutschland immer die Rolle des Italieners gespielt!

Natürlich vermisse ich meine Heimat, aber ich möchte hier bleiben und das, was ich in so vielen Jahren gelernt habe, in die Praxis umsetzen. Die Uhrmacherei ist ein wichtiger Beruf, schließlich gehören Uhren zu den wenigen Dingen, die man noch zu reparieren versucht, wenn sie nicht mehr funktionieren. Heutzutage ist das eine Ausnahme.

Ich bin Akif und ich komme aus Aserbaidschan. Geboren und aufgewachsen bin ich in Sumqayit, einer Stadt am Kaspischen Meer. Im Jahr 2010 bin ich mit meiner Familie nach Deutschland gezogen und vor zweieinhalb Jahren sind wir dann nach Italien gekommen. Bis Ende 2019 waren wir in Bozen, jetzt wohnen wir am Brenner. Seit ich hier bin, habe ich einen Kurs als Gärtner und einen als Kulturmediator gemacht. In meiner Freizeit bin ich Hobby-Schauspieler. Eigentlich ist mein Beruf der des Uhrmachers. Ich habe während meines Militärdienstes, als ich Elektrotechnik studierte, angefangen, mit meinen Händen zu arbeiten. Mit 20 Jahren bin ich zurück in meine Heimatstadt und habe eine Lehre als Friseurin gemacht. Aber das viele Stehen machte mir zu schaffen. In der Zwischenzeit hatte mein Zwillingsbruder angefangen als Uhrmacher zu arbeiten, und ich sah ihn an und dachte: Das ist der richtige Job für mich, ein Job, bei dem man immer sitzt. Also eröffnete ich einen kleinen Laden, lernte ein wenig von meinem Bruder und ein wenig auf eigene Faust. Ich habe Uhren und auch Feuerzeuge repariert, aber keine Einwegartikel. Ich kann sagen, dass ich mit viel Geduld gelernt habe. Ohne Geduld kann man kein Uhrmacher sein. Ich würde gerne weiterhin Uhrmacher sein, deshalb suche ich ein Geschäft, in dem ich arbeiten kann, oder eines, das ich mieten kann, aber es ist sehr schwierig in dieser Zeit, in der man kaputte Dinge wegwirft und neue kauft.

Aziz Sene

Senegal > Leifers

Schneider

Video-Transkription

Mein Name ist Sene Abdul Aziz, ich komme aus dem Senegal und bin 21 Jahre alt. Ich habe von 2011 bis 2015 eine Schneider-Lehre gemacht. Im letzten Jahr habe ich bei einer Dame namens Aida gearbeitet, wir waren 15 Personen in ihrem Atelier, das Chez Aida heißt, was "bei Aida" bedeutet. Ich habe dort gerne gearbeitet, jeder hatte seine eigene Nähmaschine, ich habe etwas Geld verdient und am Ende habe ich meine eigene Kleidung komplett selbst entworfen und genäht.

Jetzt bin ich seit vier Jahren in Italien und arbeite bei Röchlin Automotive in Leifers als Arbeiter, wir stellen Autotanks her.

In Italien war ich zuerst in Venedig. Ich mag enge Kleidung, dort habe ich gesehen, dass viele Leute elegant gekleidet sind. Ich trage nie ein Hemd; das erste, was mir an der italienischen Mode aufgefallen ist, war einfach die Eleganz.

Ein Stoff, den ich sehr mag, ist Wax, hier findet man ihn nicht nicht, es ist ein Stoff, der an der Elfenbeinküste viel verwendet wird. Unter den von den Senegalesen bevorzugten Stoffen gibt es Bazin, den die Leute mögen, weil er schön und auch teuer ist, und er wird in Österreich hergestellt. Mein Cousin, der in Bozen lebt, holt ihn dort und verkauft ihn dann hier oder schickt ihn in den Senegal. Wax ist hier zwar nicht zu finden, aber es ist ein schöner Stoff, der sich auch gut nähen lässt und den mein Bruder hin und wieder mitbringt. In Leifers lebe ich bei Verwandten von mir, die, wenn sie sehen, dass ich Kleidung entwerfe, sagen: "Komm, wir stellen dich vielen Leuten vor, für die du dann Kleidung machen kannst". Aber ich habe keine Maschine. Ich brauche eine professionelle Nähmaschine, die alles kann, wie eine Maschine der Marke Yuki, wir nennen sie Pikaz. Ich hätte auch Zeit zum Nähen, denn bei Röchlin arbeite ich im Schichtdienst und bin so mindestens eine Woche im Monat zu Hause. Ich habe nicht genug Platz für die Maschine, aber ich würde gerne weiter nähen, weil es so schön ist.

Mein Name ist Aziz und ich bin Senegalese. Ich lebe seit 2016 in Leifers, wo ich zu meinem Onkel und meinem Bruder gezogen bin, die schon seit Jahren hier sind. Ich bin Schichtarbeiter bei Röchlin Automotive, aber in Dakar, wo ich geboren und aufgewachsen bin, habe ich eine Ausbildung als Schneider gemacht. Ich besuchte die Jilcs-Berufsschule, als ich 13 Jahre alt war, auf Geheiß meiner Mutter, die wollte, dass ich einen handwerklichen Beruf lernte. Ich muss sagen, dass sie eine gute Wahl getroffen hatte, denn es dauerte nicht lange, bis ich das, was ich lernte, lieben lernte. Neben den praktischen Lektionen gab es auch theoretische. Ich lernte die Geschichte der Mode, ich begann die europäischen Modehäuser zu verfolgen, ohne die afrikanischen Designer und die aus meinem Land zu vergessen. Darunter mag ich besonders: Ibou Gueye, Djili, Oumou Sow. Hier in Bozen habe ich leider wenig Zeit zum Nähen und mir fehlt auch eine geeignete Maschine. Ich hoffe, dass ich in Zukunft mit dem Schneiderhandwerk weitermachen kann, denn ironischerweise wird einer meiner liebsten senegalesischen Stoffe, der Bazin, in Österreich produziert, und mein Onkel kauft ihn oft in Lustenau und schickt ihn nach Afrika.

Devorah Rojas

Venezuela > Bozen

Schneiderin

Ich komme aus Caracas und lebe seit zwei Jahren in Italien. Von 1996 bis 2018 hatte ich in Venezuela eine Schneiderei und Lederwerkstatt, sie hieß Devorah Vitton. Ich habe Taschen, Schuhe, Gürtel, aber auch andere Kleidung im Auftrag entworfen und hergestellt: Schürzen, Arbeitskleidung, Kleider. Ich arbeite in einer Reinigungsfirma, aber in meiner Freizeit nähe ich weiter, hauptsächlich aus Reststücken von recycelten Materialien oder anderen Stoffen, die ich kreativ wieder verwende. Einmal habe ich zum Beispiel die Netze von Orangenverpackungen als Einsatz für Taschen verwendet. Die letzten Dinge, die ich als Auftragsarbeit gemacht habe, waren Tabakbeutel, natürlich habe ich auch eine Menge Masken genäht.

Elvis Kakiti

Kenia > Bozen

Musiker

Ich wurde in Nairobi geboren und liebte von klein auf Akrobatik und Musik. So wurde beides zu meiner Arbeit. Ich war Teil eines Kollektivs namens Mighty Black Acrobats, wir waren in Kenia sehr bekannt. Ich war auch Teil des sozialen Zirkus Sarakasi und dank deren Stiftung kam ich vor drei Jahren nach Italien und trat mit dem berühmten Circo Togni und in einigen Themenparks wie Caribe in Jesolo auf. Ich lebe seit zwei Jahren in Bozen, wo vor kurzem meine Tochter geboren wurde. In Italien bin ich ein anerkannter Straßenkünstler mit der entsprechenden Lizenz. Vor Covid unterrichtete ich afrikanischen Tanz und Percussion für Erwachsene und Kinder. Jetzt ist die Situation für mich sehr kompliziert, aber ich hoffe, dass bessere Zeiten kommen werden. Während ich auf sie warte, flechte ich Armbänder und Ketten aus bunten Perlen, eine typische Form des kenianischen Kunsthandwerks, das ich als Kind gelernt habe.

Kamrun Nahar

Bangladesh > Bozen

Köchin, Schneiderin

Video-Transkription

Ich bin Kamrun, ich komme aus Bangladesch. Vor 11 Jahren bin ich nach Italien gekommen, ich bin verheiratet und habe einen Sohn.

Ich wurde in einem Dorf auf dem Land geboren und bin dort mit meinen Brüdern und Schwestern aufgewachsen. Das Haus hatte viel Platz um sich herum, wir hatten Haustiere, einen Garten für den Gemüseanbau und einen Garten mit Blumen. Um alles kümmerten sich meine Eltern und einige Bedienstete. Ich habe beim Blumenpflücken und der Gemüseernte geholfen und habe es geliebt zu sehen, wie schön alles war. Ich bin in diesem kleinen Dorf aufgewachsen.

In Bozen habe ich einen Verein namens Donne Nissà gegründet, durch den wir ein Stück Land gefunden haben, auf dem wir Gemüse aus unserem Dorf anbauen, das wir hier nicht finden. Wir haben Auberginen, Tomaten, Kürbisse und eine Gemüsesorte angebaut, die wir Lau nennen und die hier unmöglich zu finden ist. Auch andere Menschen aus der bengalischen Gemeinschaft interessieren sich dafür. So sind 50 % der Leute, die im Garten arbeiten, meine Landsleute, die bestimmte Dinge anbauen, die wir hier nicht bekommen.

Jedes Jahr zum Jahresende machen wir ein großes Fest im Garten und kochen für Gäste.

Im Video habe ich piaju als Snack zum Tee zubereitet, piaju mit roten Linsen, Zwiebeln, Ingwer, Kreuzkümmel und einigen unserer Gewürze. Ich habe sie in heißem Öl gebraten.

Dann habe ich kazha zubereitet, unsere typische Süßigkeit, die heutzutage kaum noch bekannt ist. Ich mache sie oft, um sie auch an die nächste Generation weiterzugeben, deshalb mache ich sie gerne. Der Teig wird aus Mehl, Butter, Öl und ein wenig Salz gemacht. Der Teig muss eine Stunde lang ruhen, dann formt man vier Kugeln, die anchließend sehr dünn ausgerollt werden. Die vier Blätter werden mit Butter und Mehl bestrichen, dann werden alle vier übereinandergelegt, aufgerollt und in typischer Kuchenform geschnitten. Zum Schluss wird alles in Öl gebraten.

Ich bin Kamrun und komme aus Bangladesch. Geboren und aufgewachsen bin ich in der Hauptstadt Dhaka, aber für die Universität zog ich für vier Jahre nach Rajshahi, einer Stadt im Norden des Landes. Dann kam ich zurück nach Dhaka und heiratete meinen Mann, wir lebten dort bis 2008, da zogen wir nach Italien. Seitdem leben wir in Bozen und haben einen Sohn, der im letzten Jahr des Gymnasiums ist. Ich mag Kochen und Nähen. Beides habe ich als Kind von den Frauen in meiner Familie, meiner Mutter und meiner Großmutter, gelernt. Als ich zum Studium von zu Hause wegging und bei meiner Schwester wohnte habe ich diese Fertigkeiten in die Praxis umgesetzt. Wir waren diejenigen, die gekocht haben und oft haben wir auch unsere eigene Kleidung genäht. In Italien mache ich weiterhin beides. In Bozen ist es nicht einfach, die Kleidung meiner Kultur, oder die Zutaten für unsere typischen Gerichte zu finden. Also entwerfe ich die Kleidung und koche die Rezepte nach, die ich am liebsten mag, entsprechend der bengalischen Mode und Tradition. Da es schwierig ist, die Materialien zu finden, kaufe ich den noch zu bearbeitenden Stoff, und ich baue mit anderen Frauen hier in Bozen einen Gemüsegarten mit typisch bangladeschischem Gemüse an. Auf diese Weise halte ich durch die Praxis die Erinnerung an mein Herkunftsland lebendig und hoffe, sie auch den Italienern näher zu bringen.

Ramona Rosario

Dominikanische Rep. > Bozen

Tänzerin, Dekorateurin

Mein Name ist Ramona und ich komme aus der Dominikanischen Republik, ich lebe seit 11 Jahren in Bozen. In meinem Herkunftsland habe ich das studiert, was man in Italien “Scienze della formazione primaria” nennt. Ich war Kindergärtnerin, habe aber auch viele andere Dinge gemacht: Tanzlehrerin, Hochzeitsplanerin, Dekorateurin und manchmal auch Animateurin in Urlaubsresorts. Ich war schon immer ein Mensch voller Energie! Hier arbeite ich in der Altenpflege. Vor der Pandemie habe ich meine Fähigkeiten als 'decoradora' und Event-Organisatorin oft genutzt, um Dekorationen und Animationen für Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, “baby shower” und andere Anlässe zu gestalten. Immer vor dem Covid gab ich auch Tanzunterricht: Salsa, Bachata, Merengue, in den Räumen des Vereins Vispa Teresa in der Pfarrhofstraße. Ich hoffe, dass ich, wenn diese Zeit vorbei ist, wieder anfangen kann Partys zu organisieren und Paartänze zu unterrichten; mir körperlicher Distanz geht das nicht sehr gut!

Tatiana Shekhanova

Russland > Bozen

Malerin

Ich wurde in St. Petersburg geboren, wo ich Ingenieurwesen und Wirtschaft studiert habee. Dann lebte ich in Odessa und seit 2015 bin ich mit meinem Mann und meinen beiden Kindern in Bozen. Ich habe viele Leidenschaften, denen ich in jeder Stadt, in der ich gelebt habe, nachgegangen bin: In Odessa habe ich Malerei studiert, in Trient habe ich einen Abschluss in modernen Sprachen und Literatur gemacht. In nicht-pandemischen Zeiten gebe ich privaten Russischunterricht. In meiner Freizeit zeichne, male und bastle ich gerne kleine Figuren auf Papier.

Zandra Moreta

Dominikanische Rep. > Bozen

Dekorateurin

Wie Ramona bin ich Dominikanerin. Ich habe lange in Italien gelebt, viele Jahre lang war ich Friseurin, hauptsächlich in den Marken und in den Abruzzen. Ich kam 2016 nach Bozen; von Anfang an nahm ich an den Workshop-Aktivitäten von Volontarius teil, wo ich Nähen, Modeschmuck, die Verarbeitung von plastischen Pasten lernte. Im Gegenzug lehrte ich dann diese Techniken den Jungen und Mädchen, die den Verein besuchten. In den letzten Monaten habe ich für eine Reinigungsfirma gearbeitet, eine der wenigen Firmen, die in einer Zeit, in der "Desinfektion" gesetzlich vorgeschrieben ist, keine Probleme hat. In meiner Freizeit modelliere ich Statuetten aus farbigem Salzteig, ich fertige kleine Schmuckstücke aus dem Aluminium von leeren Kaffeepads, ich nähe Kleider, Masken und Schürzen. Kurz gesagt, ich halte mich selbst auf Trab!

Hana Nassiri

Marokko > Bozen

Unternehmerin

Komplettes interview

Mein Name ist Hana, ich bin 29 Jahre alt und wurde in Marokko geboren. Ich bin Mutter von drei Kindern. Ich bin seit 2005 in Italien und besuche die Abendschule Claudia De Medici. Vor ein paar Jahren habe ich ein Unternehmen gegründet, weil ich die traditionelle Kleidung und das Essen meines Landes sehr mag. Mein Traum war es schon immer, Elemente der marokkanischen Tradition hierher zu bringen und sie mit der italienischen zu vermischen. Leider hatte ich weder die Informationen noch die finanziellen Mittel, um ein Geschäft zu eröffnen, und es ist auch nicht einfach, hier in Italien zu verkaufen. Nach dieser Erfahrung habe ich mir gedacht, mich aufs Kochen zu konzentrieren, weil ich das gut kann. Mein Traum ist nicht klein, wenn man träumt, ist es besser, große Träume zu haben. Es könnte sich lohnen, in das Essen zu investieren, denn es ist einfacher, marokkanisches Essen zu essen als ein Kleid für hundert Euro zu kaufen. Die Idee ist, eine Fusion aus italienischer und marokkanischer Küche vorzuschlagen. Meine Schwester und ich sind Autodidakten in der Küche, wir haben selbst gelernt.

Jimmy Lin

China > Bozen

Masseur

Komplettes interview

Mein Name ist Jimmy, ich bin in China geboren und lebe seit über 20 Jahren in Italien. Ich bin verheiratet und habe vier Kinder. Als ich in Italien ankam, begann ich in einem Restaurant zu arbeiten, jetzt mache ich den Job, den ich mag und für den ich studiert habe: Masseur. Ich praktiziere echte Tuina-Massage, eine traditionelle chinesische Massage. Das Massieren habe ich schon als Kind gelernt, als ich meiner Großmutter folgte, die Ärztin war und traditionelle Heilmethoden anwandte. Ich habe mein Massagesalon in Italien eröffnet, zuerst in einer anderen Gegend, dann bin ich hierher gezogen. Diese Leidenschaft für die Tuina-Massage habe ich auch an meinen Sohn und meine Töchter weitergegeben. Es gibt einige Werkzeuge, die mich repräsentieren, zum Beispiel dieses Schafshorn, mit dem man über die Haut an den Händen und an bestimmten Stellen fährt, und auch diese Plastik-"Katze", die für die Wirbelsäule verwendet wird. Ich benutze diese Werkzeuge sehr oft, obwohl ich bei meiner Arbeit eher meine Hände und Ellbogen benutze. Mit der Tuina-Massage bringt man den Körper wieder ins Gleichgewicht, was ich sehr mag und was das Schöne an dieser Arbeit ist.

Mamadou Diallo

Guinea > Bozen

Mechaniker

Komplettes interview

Mein Name ist Mamadou, ich wurde in Guinea Conakry geboren und lebe hier mit meinem Partner und meiner Tochter. In meinem Land war ich Mechaniker: Ich bin in der Werkstatt meines Vaters aufgewachsen. Die Arbeit an den Maschinen hat mir sehr gut gefallen, denn es gibt komplexe Dinge, die so anspruchsvoll sind wie die Arbeit an Schaltgetrieben und Motoren. Als mein Vater starb, beschloss ich wegzugehen. Hier wollte ich Mechaniker werden, ich habe einige Abendkurse an der Berufsschule besucht. Dann habe ich ein Praktikum als Fahrradmechaniker begonnen, und nach einem weiteren Praktikum hat man mir einen Vertrag angeboten. Ich habe 4 Jahre lang mit einem Ausbildungsvertrag gearbeitet, um studieren zu können. Nach einigen Problemen habe ich dann beschlossen, meine eigene Werkstatt zu eröffnen. Ich beschloss, die Werkstatt in drei Wochen zu eröffnen. Wenn ich mich für ein Teil des Fahrrads entscheiden müsste, das mich repräsentiert, würde ich mich für eine Kettenschaltung entscheiden, das Schaltwerk, das eines der komplexesten Teile des Fahrrads ist. Jetzt bin ich glücklich, wenn ich daran denke, wo ich angefangen habe, was ich durchgemacht habe und wo ich heute bin, es ist wie ein Traum, ein wahr gewordener Traum.

Manolo Torres Alfaro

Peru > Bozen

Autor

Komplettes interview

Mein Name ist Manuel Torres Alfaro aber für alle bin ich Manolo, ich bin 65 Jahre alt und lebe seit über 20 Jahren in Italien. Ich wurde in Peru geboren, in einem Dorf 4.000 Meter über dem Meeresspiegel. Ich bin sehr jung von zu Hause weggegangen. In meinem Land habe ich Metallurgietechnik und dann Mathematik studiert. Ich habe jahrelang Mathematik unterrichtet. In Italien habe ich verschiedene Wege ausprobiert, ich habe ein Diplom als Sozialarbeiter bekommen und in Altersheimen und dann in Fabriken gearbeitet. Ich habe viele Fähigkeiten, aber, wenn ich an eine Fähigkeit denke, denke ich an das Schreiben, das ich seit meiner Jugend praktiziere. Ich habe ein Tagebuch geführt, als ich noch zur Schule ging: Ich habe meine Geschichte in einem Buch, in meiner Autobiografie, erzählt. Ich habe sie Il sole rinascerà ancora domani (Die Sonne wird auch morgen noch aufgehen) genannt. Ich nicht nur über mein Leben geschrieben, sondern auch ein soziales Fresko meines Landes und der Aufnahme in Italien gemalt. Meine Geschichte ist einfach. Ich habe versucht, Mathematik in Literatur zu verwandeln. Für mich ist es vor allem eine Fortsetzung der Lehrtätigkeit, ich glaube, ich habe das Lehramt im Blut, es ist meine Berufung.

Nadia Nassiri

Marokko > Bozen

Konditorin

Komplettes interview

Mein Name ist Nadia, ich bin mit 18 Jahren mit meiner Familie nach Italien gekommen. Im Moment arbeite ich nicht, ich bin Mutter von drei Kindern und Hausfrau. Ich koche gerne, vor allem Süßspeisen, und träume davon, Cake Designer zu werden. Wenn es Partys gibt, mache ich Kuchen, und man sagt, sie schmecken sehr gut. Ich kann mich als Autodidaktin bezeichnen, denn ich habe selbst gelernt, indem ich mir Rezepte in Büchern und im Internet angeschaut habe. Ich lerne auch aus den sozialen Medien, schaue mir Rezepte an, lerne und passe sie an. Ich bereite Maccaron, Käsekuchen zu... Ich mache gerne Süßispeisen aus verschiedenen Ländern. Ein Traum ist nichts ohne Fähigkeiten. Ich will nicht nur träumen, sondern auch meine Fähigkeiten strukturieren, und deshalb ist die Basis, die Schule, auch wichtig. Ich möchte einen Schritt nach dem anderen machen. Ich möchte meine Träume verwirklichen und sie nicht vergeuden, also gehe ich einen Schritt nach dem anderen. Der Traum von mir und meinen Schwestern wäre es, ein marokkanisches Catering- und Fastfood-Restaurant zu eröffnen, und wir wollen ihn verwirklichen. Die Süßspeisen, die mich am meisten repräsentieren, sind Kuchen, alle Kuchen. Durch sie kann ich mich ausdrücken.

Rachida Taoussi

Marokko > Auer

Stickerin

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Mein Name ist Rachida, ich komme aus Marokko. Als ich in der Schule war, haben mir Kleider gefallen. Ich wollte arbeiten und eine Dame brachte mir das Nähen und die traditionelle Stickerei bei. Ich begann, meine Produkte zu verkaufen und machte mich selbständig. So konnte ich meine erste Nähmaschine kaufen. Ich habe dann zwei weitere Maschinen gekauft, um mehr Frauen in meinem Haus arbeiten zu lassen. Auf diese Weise habe ich eine kleine Schule eröffnet. Ich arbeitete gerne, weil es mich unabhängig machte. Dann habe ich geheiratet und bin meinem Mann nach Italien gefolgt. Hier konnte ich nicht arbeiten, ich war Mutter und verlor die Unabhängigkeit, die ich durch meinen Job hatte. Als ich beim Verein Alkemilla ankam, sah ich diese Singer-Nähmaschine, die ausgestellt war. Hier in dem Workshop bin ich glücklich, denn meine Routine hat sich geändert. Jetzt, da ich wieder nähe und sticke, fühle ich mich selbstbewusster. Durch die Arbeit wurde mir klar, dass ich etwas wert bin. Es war nicht einfach hier in Italien, denn alles, was in meinem Land einen Wert hatte, schien hier keinen Wert zu haben.

Salma Ahmed

Somalia > Bozen

Köchin

Komplettes interview

Mein Name ist Salma und ich wurde in Somalia geboren. Ich bin 2016 nach Italien gekommen, zuerst nach Bologna und dann nach Bozen. Ich habe mein Land 2015 verlassen, ich war 14. Mein Traum ist es, zu kochen, und das steht für mich für vieles: Ich habe kochen gelernt, um Dampf abzulassen, um ein Lächeln zu finden und um den Menschen um mich herum etwas zu hinterlassen. Dank des Kochens kann ich zaubern und dafür sorgen, dass man sich an mich erinnert. Ich koche gerne, es ist ein Mittel, um anderen näher zu kommen und zu teilen. Ich habe gelernt zu kochen, indem ich meine Schwester, meine Mutter und meine Großmutter beobachtet habe. Es gibt Geschmäcker, die mich mit meiner Heimat verbinden. In den Tee geben wir z. B. Milch und Zimt. Ich habe erkannt, dass man im Leben das tun kann, was man mag oder was einem liegt, Kochen ist meine Leidenschaft, auch wenn ich Kellnerin bin. Kochen steht für mich für das Leben, Essen steht für die Wärme des Lebens, wenn man zum Beispiel einen schweren Tag hat und dann etwas isst, verändert sich der Tag. Ich mag auch anderes, wie zum Beispiel das Schreiben. Ich möchte, dass man sich an mich erinnert.

Yansu Wang

China > Bozen

Illustratorin

Komplettes interview

Mein Name ist Yansu, ich bin 30 Jahre alt. Ich kam 2015 von China nach Italien, um einen Master in Eco-Social Design zu absolvieren. Ich habe Architektur in Peking studiert, wo ich fünf Jahre lang gelebt habe. Hier in Italien habe ich außer in Bozen auch in Venedig gelebt. Meine stärkste handwerkliche Fähigkeit ist das Zeichnen, ich habe schon immer gezeichnet. Ich bin nach Italien gekommen, weil ich sehen wollte, wie weit meine Fähigkeiten reichen, und weil ich mich für diesen Masterstudiengang in Bozen interessierte. Heute arbeite ich in der Designbranche. Für mich selbst habe ich auch ein Notizbuch geschrieben, das meine Sprache und mein Geburtsland mit Italien, dem Land meiner Ankunft, verbindet. Meine kulturelle Identität ist so wichtig, dass ich eine Masterarbeit über chinesische Migranten in Bozen geschrieben habe. Ich habe einen kleinen Fisch kreiert, der keinen Namen hat. Die Idee stammt vom Lachs, der im Salzwasser lebt, aber dann nach Hause kommt, um zu laichen, er ist so etwas wie ein Symbol für Hartnäckigkeit. Ich habe auch einen Vlog gemacht, Laa_Suee, ein Tagebuch in Form eines Videos, in dem ich den Chinesischen Venedig und auch Südtirol zeige.

Oulimata Ndoye

Senegal > Bozen

Kosmetikerin

Intervista integrale

Mein Name ist Oulimata und ich wurde vor 40 Jahren in Senegal geboren. Ich bin 2007 nach Italien gekommen. Ich habe 3 Jahre lang in Paris gelebt. Ich bin Mutter von drei Kindern. Im Moment mache ich einen Bürojob, aber mein Traum wäre es, in einem Schönheitssalon zu arbeiten: Alles, was mit Schönheit und Ästhetik zu tun hat, hat mir schon immer gefallen. Die Liebe zur Schönheit und zu allem, was damit zusammenhängt, habe ich in Afrika gelernt, wo man von klein auf lernt, wie man sich frisiert. Ich habe dieses Talent immer genutzt. Um neue Techniken zu erlernen, schaue ich mir heute Tutorials auf YouTube an. Vor Jahren gab es keine Tutorials und man lernte nur durch andere Leute. Ich habe zum Beispiel viel von meiner Tante gelernt. In meinem Leben bin ich verschiedene Wege gegangen, ich habe sogar mit meinem Mann ein Restaurant im Senegal eröffnet, jetzt kümmere ich mich um die Gehaltsabrechnung und die Buchhaltung. Aber wenn ich eines Tages aufhöre, diesen Job zu machen, wäre es mein Traum, einen Salon zu eröffnen. Der Gegenstand, der mich repräsentiert, ist der Make-up-Pinsel, ein Gegenstand, von dem ich mich nicht trennen kann.

Über uns

Handy Hands ist ein Projekt, das von Claudia Polizzi und Stefano Riba konzipiert wurde, die für die Organisation und die visuelle Kommunikation verantwortlich sind, mit Unterstützung des Amts für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen der Abteilung für italienische Kultur der Autonomen Provinz Bozen. Seit 2021 wird das Projekt von Voltaire - European Education Centre durchgeführt, in Zusammenarbeit mit Alessandro Pedrotti, einem Experten für autobiografisches Schreiben, mit Giulia Faccin und Andreas Trenker, Fotografen und Videofilmern, und mit Coop19, die sich um die Kommunikation und den sozialen Bereich kümmerte.

WAS WIR MACHEN

Handy Hands sammelt und präsentiert die Geschichten einer immer größer werdenden Gruppe von Menschen. Sie haben einen ähnlichen Migrationshintergrund und sind sehr handwerklich begabt. Seit 2018 haben wir jedes Jahr eine Reihe von Treffen abgehalten. Zu Beginn war das Hauptthema die "Geste", die sowohl als universelles Kommunikationsmittel als auch als individueller Ausdruck verstanden werden sollte. Das Thema wurde dann auf das Konzept der "sprechenden Hände" und dann auf "machende Hände" ausgeweitet. Hände, die in verschiedenen Bereichen wie Kunst, Musik, Kochen und vielen anderen Handwerken tätig sind. Die auf dieser Website veröffentlichten Geschichten, Bilder und Videos sind das Ergebnis der Treffen, die in den letzten zwei Jahren stattgefunden haben. In den kommenden Monaten werden neue Treffen stattfinden, und die Website wird mit neuen Geschichten und Fertigkeiten bereichert werden. Zwischen Anfang Oktober und Mitte Dezember finden die nächsten Handy Hands statt. Wenn Sie teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Bewerbung bitte an info@handyhands.it.

was ist das ziel

Autobiografisches Erzählen kann therapeutisch wirken; eine Person kann durch die eigene Geschichte bereichert werden und sich wertgeschätzt fühlen. Darüber hinaus kann das Erzählen der eigenen Geschichte auch eine hervorragende sprachliche Übung sein und eine soziale Beziehung herstellen.Die "Handy Hands"-Treffen sind so wertvoll, dass sie demnächst zu den Dienstleistungen gehören werden, die das Arbeitsvermittlungszentrum, eine Abteilung des Arbeitsmarktservice der Autonomen Provinz Bozen, den Arbeitsuchenden als Instrument für Empowerment und berufliche Bildung anbieten kann. Leider können Menschen mit Migrationshintergrund ihre handwerklichen Fähigkeiten oft nicht in ihren Berufen einsetzen. Diese Talente bleiben verborgen, latent. Das Ziel von Handy Hands ist es, diese unsichtbaren Fähigkeiten wiederzuentdecken. Wir sind überzeugt, dass das Sammeln, Erzählen und Verbreiten dieser Praktiken wichtig ist, nicht nur für die Menschen, die sie besitzen, sondern auch für die Integration und die Schaffung einer integrativeren und neugierigeren Gesellschaft. Dies wird auch im UNESCO-Konvention von 2003 befürwortet. Darin werden die Leitlinien für den Schutz des immateriellen Kulturerbes umrissen: (Link). Unter immaterieller Kultur verstehet man das Wissen, die Traditionen, die Folklore, die Bräuche, den Glauben und die Sprachen, die ein integraler Bestandteil des kulturellen Erbes eines Ortes sind. Das immaterielle Kulturerbe wurde unter Schutz gestellt, weil es, wie es in der Konvention von 2003 heißt, von grundlegender Bedeutung für die Erhaltung der kulturellen Vielfalt angesichts der Globalisierung, die Unterstützung des interkulturellen Dialogs und die Förderung der gegenseitigen Achtung unterschiedlicher Lebensweisen ist. Einige Beispiele für immaterielle Kultur? Neapolitanische Pizza, Trockenmauern, sizilianisches Puppentheater, nigerianische Kwagh-Hir-Paraden, jamaikanische Reggae-Musik oder marokkanische Gnawa-Musik, syrisches Schattentheater, und dann die verschiedenen Formen des Backens, Webens, der nicht-intensiven Landwirtschaft, des Tanzes, der Musik, des Kunsthandwerks. Hier findet sich die vollständige Liste aller immateriellen Kulturgüter der Welt: Link. Durch die Begegnungen wollen wir bei Handy Hands Talente und Geschichten wiederentdecken und erzählen, um die Neugierde zu wecken und zur Schaffung einer integrativeren Gesellschaft beizutragen, die offen ist, Geschichten zu hören, neue Geschmäcker zu probieren und sich auf unterschiedliche Traditionen, Kulturen, Bräuche und Rhythmen einzulassen. Wir wollen auch die manuellen Fähigkeiten dieser Menschen aufwerten, in der Hoffnung, dass diese Talente ans Licht kommen und am Arbeitsplatz geschätzt und eingesetzt werden.

handy hands

Handy Hands wurde 2018 in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Frauen Nissà und dank der Unterstützung des Amtes für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen der Abteilung für italienische Kultur der Autonomen Provinz Bozen als eine Reihe von Sozialisierungs- und Sprachlerntreffen ins Leben gerufen. Die erste Runde der Treffen dauerte vier Monate und umfasste sechs Personen aus Bozen und der Provinz, sechs Personen mit Migrationshintergrund und eine Mediatorin. Die Treffen fanden in einem privaten Haus statt, einem geschützten und vertrauten Ort, und waren von einem starken persönlichen Interesse am Erzählen von Geschichten geprägt. Anschließend wurde Handy Hands in den Jahren 2019 und 2020 durch den Europäischen Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds gefördert. Ab 2021 wird das Projekt von Voltaire - European Education Centre durchgeführt. Das Ergebnis der ersten Runde war ein Video und eine Sensibilisierungskampagne, die unten zu sehen sind. Seit 2021 konzentrieren wir uns darauf, die Lebensgeschichten und handwerklichen Fähigkeiten von Menschen mit Migrationshintergrund in Wort und Bild (still und bewegt) zu erzählen.

Video

Musik: Thomas Brinkmann, Klick, 0001.

Giornata internazionale dei migranti

Das Endergebnis des Projekts 2018 ist ein experimentelles Video, in dem das Streiflicht des realisierten Videos die Farbe der Haut fast vollständig eliminiert, um die Universalität von Gesten zu betonen und Migranten und Einheimische auf die gleiche Ebene zu stellen. Gerade weil es die Hände sind, die "sprechen", gibt es keine Bildunterschriften zur Erklärung der dargestellten Gesten, die somit der freien Interpretation des Betrachters überlassen werden. Das Video wurde am 9. Mai 2019 im Sitzungssaal der Landesregierung der Autonomen Provinz Bozen während des Europa-Festes uraufgeführt. Die Dreharbeiten und der Schnitt wurden von Martin Rattini durchgeführt.

Giornata internazionale dei migranti 2019

Eine aktualisierte Version des Videos wurde für die Sensibilisierungskampagne der Landesverwaltung für den Internationalen Tag der Migranten (18. Dezember 2019) erstellt; sie wurde auf den Bildschirmen der Züge und Busse der Provinz, in den verschiedenen Ämtern der Autonomen Provinz Bozen, in einigen Museen (Museion, TreviLab, Stadtmuseum, Archäologiemuseum, Naturwissenschaftliches Museum), im Krankenhaus Bozen, im Filmclub vor Vorführungen und in drei Schulen in der Hauptstadt präsentiert.

Der Name

Entsprechend dem Namen spielt Handy Hands mit einer 'Polyphonie' von Bedeutungen. Im Englischen bedeutet es "praktische Hände", die etwas tun können. Es kann aber auch "Hände zur Hand" bedeuten, also Hände, die in der Nähe sind, wenn Hilfe benötigt wird. Betrachtet man den Titel aus deutschsprachiger Sicht, so ist der Bezug des Begriffs "Handy" zum Wort "Hand" naheliegend, das Mobiltelefon als Verlängerung der Hand. Es ist aber nicht diese Hybridisierung zwischen Technik und Mensch, die uns interessiert, sondern im Gegenteil die Tatsache, dass die Hände die ersten Instrumente der Kommunikation und Arbeit waren. Die Hände von Handy Hands erzählen also Geschichten, Alltagshandlungen, freiwillige Bewegungen oder unwillkürliche Ticks, Freizeit- oder Arbeitstätigkeiten.

kontakt

Für Informationen und mehr können Sie an die folgende Adresse schreiben: info@handyhands.it

Unterstützer

Fondo Asilo, Migrazione e Integrazione 2014-2020 - Obiettivo Specifico 2. Integrazione / Migrazione legale - Obiettivo nazionale ON 2 - Integrazione - lett. h) Formazione civico linguistica - Piani regionali formazione linguistica 2018-2021. - PROG-2494 “Apprendimento civico-linguistico e esperienze socio-territoriali per un reale percorso inclusivo”.

KONZEPTION UND KOORDINATION

Claudia Polizzi e Stefano Riba

INTERVIEWS UND DURCHFÜHRUNG VON TREFFEN

Alessandro Pedrotti

REALISIERUNG UND VERWALTUNG

Voltaire - European Education Center

MIT DER UNTERSTÜTZUNG VON

Amt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen der Abteilung Italienische Kultur - Autonome Provinz Bozen

DESIGN

Claudia Polizzi – Graphic Design Studio

PRESSE UND SOCIAL MEDIA

Cooperativa 19

VIDEOS UND FOTOGRAFIE

Giulia Faccin, Andreas Trenker

PROGRAMMIERUNG der website

Luca Bessi, Ilaria Roglieri

HERZLICHEN DANK

an die Teilnehmer*innen, Iza Bela Cosac, Elena Barontini, Verein Alkemilla, Orologiaio Faustinelli Gioacchino, Sartoria Argjenda Marku

Aisha Pervez

Pakistan > Bozen

Interkulturelle Vermittlerin

Lisbeth Mosquera

Kolumbien > Bozen

Schneiderin

Nawar Hamed

Syrien > Bozen

Konditorin

Cecilia Bautista

Mexiko-Stadt > Bozen

Studentin, Künstlerin, Designer

Piera Valentina di Maio

Venezuela > Bozen

Vermittlerin, Handwerkerin

Zineb Rigui

Marokko > Bozen

Beraterin, Vermittlerin

Hana Nassiri

Marokko > Bozen

Unternehmerin

Jimmy Lin

China > Bozen

Masseur

Mamadou Diallo

Guinea > Bozen

Mechaniker

Manolo Torres Alfano

Peru > Bozen

Autor

Nadia Nassiri

Marokko > Bozen

Konditorin

Rachida Taoussi

Marokko > Auer

Stickerin

Salma Ahmed

Somalia > Bozen

Köchin

Yansu Wang

China > Bozen

Illustratorin

akif kishiyev

Azerbaigian > Brenner

Uhrmacher

aziz sene

Senegal > Leifers

Schneider

devorah rojas

Venezuela > Bozen

Schneiderin

elvis kakiti

Kenia > Bozen

Musiker

Kamrun Nahar

Bangladesh > Bozen

Köchin, Schneiderin

ramona rosario

Dominikanische Rep. > Bozen

Tänzerin, Dekorateurin

tatiana shekhanova

Russland > Bozen

Malerin

zandra moreta

Dominikanische Rep. > Bozen

Dekorateurin

Menschen, Geschichten und handwerkliche Fertigkeiten aus anderen Ländern und Kulturen.

Fähigkeiten

herkunft

Residenz

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